Wann fängt Höhenangst am Berg an?

Viele Betroffene von Höhenangst am Berg kennen es: die Angst vor der Angst.

 

Bei der Tourenauswahl zu Hause beginnt sich im Magen ein komisches Gefühl breit zu machen. 

Was ist wenn ich auf dem Weg wieder diese Angst bekomme?

Die Traumtour wird verschoben, weil es wieder passieren könnte.

Wenn am Berg aus Angst Panik wird, kann es gefährlich werden. 

Körperliche Symptome wie schwitzende Hände, Kurzatmigkeit und rasender Puls können zu einer kompletten Blockade führen. Es geht kein Schritt mehr… nicht vor und nicht zurück. 
Ein wichtiger Weg sich runter regulieren durch Atmen und andere Techniken bis ein Schritt wieder möglich ist… wenn gar nichts geht: die Bergrettung. 

Mit Berggenuss hat das nichts zu tun, und das auch schon zu Hause bei der Planung.

Wie kann aus Höhenangst sich Respekt vor der Tour  entwickeln?

Denn eines ist klar die Angst einfach zu negieren ist nach meinen Erfahrungen kein Weg.

Die Angst will einem ja etwas aufzeigen.

Es gibt verschiedenste Auslöser von Höhenangst. Handelt es sich um traumatisches Erlebnis, das der Höhenangst  vorweg geht, wird es hilfreich sein mit professioneller Hilfe eines Psychotherapeuten daran zu arbeiten. 

 

Wenn es kein zu ordenbares Erlebnis gibt, kann die Angst sich aus verschiedensten Faktoren heraus entwickeln und sich summieren:

        Oh je hält das Wetter, was ist wenn ein Gewitter kommt?

        Wie ist der Weg? Ich habe gehört, dass es da senkrecht runter geht.

        Was ist, wenn es kein Seil zum festhalten gibt, und wird es auch sicher am Fels verankert sein?

        Werde ich genug zum Trinken und Essen dabei haben?

        Halten die Sohlen meiner Schuhe auf dem Untergrund?

        Was werden die anderen über mich denken, wenn ich mich öfters mal festhalte als sie?

Die ersten 3 Punkte können durch gute Tourenplanung vorab in ihrer angstauslösenden Dimension verringert werden. 

Bei dem Punkt bezüglich Essen und Trinken muss ich an meine erste Expedition im indischen Himalaya denken: ich hatte beim Abflug Angst dort zu verhungern. 

Ich bin nicht verhungert und machte die Erfahrung, dass es auch im hintersten Zipfel des Himalaya etwas zu Essen gibt, wenn die Vorabplanung passt. Ich hätte einfach drauf vertrauen sollen, aber wie… es war meine erste Expedition in der Art.

Das bringt mich zu den ersten beiden essentiellen Grundlagen Angst in Respekt umzuwandeln:

 

1. Gute detaillierte Tourenplanung vorab und darauf vertrauen 

2. Wissen und Erfahrung

Wissen kann man sich aneignen und Erfahrung in kleinen Schritten aufbauen.

Kein Bergsteiger fängt gleiche mit der Eiger Nordwand an, sondern geht Schritt für Schritt seinen Weg sein bergsteigerisches Können aufzubauen und vor allem sich selbst in Bezug zu der Tour einschätzen zu können.

Die Ausrüstung wird dann auf dem Wissen und der Erfahrung aufbauend ausgewählt. 

Das bringt mich zu dem nächsten wichtigen Punkt:

         Vertrauen in die Ausrüstung 

Die Ausrüstung bringt einem nichts, wenn diese nicht richtig angewendet wird. 

Und hier komme ich zu dem wichtigen Punkt: 

        Trittsicherheit

Vertrauen in die Schuhe und den eigenen festen Stand 

Der Kletterer prüft den grip seiner Schuhe nicht 10 Meter über dem letzten Haken, er baut das Vertrauen darin auf in leichterem Gelände auf, um dann zu wissen: der Grip ist gut und ich kann die Füße so stellen, dass es hält. 

Beim Bergewandern ist es ähnlich anzuwenden. In leichtem Gelände, in dem man sich wohlfühlt bewusst den Fuß zu setzen, zu spüren, wie gut der Fuß steht und damit man selbst.

Erfahrungen in einem für sich leichteren Gelände sammeln, um dann mit Erfahrung in schwierigeres den nächsten Schritt zu setzen. 

Höhenangst in Respekt umzuwandeln, fängt schon vor der Tour an:

        Detaillierte Tourenplanung

        Selbsterfahrung sammeln: vom leichten ins schwierigere Gelände

        Vertrauen in die Ausrüstung 

        Bergpartner die einem gut tun

 

in den nächsten Blogs geht’s dann um die Themen:

    Wichtige Schritte auf Tour

–  Was tun wenn es doch passiert

 

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